Die britische Challenger-Bank Revolut hat sich ambitionierte Ziele für 2020 gesetzt. Gleichzeitig haben mindestens 8 Top-Kader-Leute das Unternehmen seit diesem März verlassen. 

Die vielen Erfolge, die das Fintech-Einhorn Revolut die letzten Jahre melden konnte, beginnen allmählich, ihren Tribut zu fordern.

Zuletzt hat die britische Digitalbank mit der ambitionierten Forderung von sich reden gemacht, dass sie bis Ende dieses Jahres schwarze Zahlen schreiben will.

Wie die britische «Financial News» (Artikel bezahlpflichtig) nun schreibt, hat Revolut bis dahin noch einige Tiefschläge einzustecken. So haben nur schon seit diesem März acht Personen aus dem oberen Kader das Unternehmen verlassen.

Ein Exodus epischen Ausmasses

So zum Beispiel Dan Westgarth, Nordamerika-Geschäftsführer, und Abhi Thanendran, leitender Datenwissenschaftler, wie aus den Linkedin-Profilen der beiden hervorgeht. Westgarth stiess im November 2015, kurz nach der Gründung von Revolut, dazu, Thanendran ein Jahr später.

Weiter haben Anca Pintilie, seit September 2019 Global Head of Employer Branding, und Alexander Bratz, Global Head Reporting, das Unternehmen in den letzten Wochen ebenfalls verlassen, zitiert «Financial News» Personen, die dem Unternehmen nahe stehen.

Bereits vor ein paar Wochen hat «Financial News» berichtet, dass Stefan Wille, der stellvertretende Finanzchef, und die Interims-Finanzchefin Anne Borzenko, gegangen sind. Im März sagte der Finanzchef David MacLean, dass er im Sommer aus persönlichen Gründen zurücktreten werde. Seine Kündigung erfolgte nach nur sieben Monaten in der Firma.

Weiter soll André Mohamed, seit November 2018 Leiter des Bereichs Vermögen und Handel bei Revolut, das Schiff bald verlassen wollen.

Leistungsdruck und schlechte Stimmung

Ein Sprecher des Unternehmens sagte zwar gegenüber der Zeitung, dass solche Ausstiege nichts ungewöhnliches seien in der Karriere, und dass ein Unternehmen von dieser Grösse durchaus auch eine gewisse Fluktuation auf der Teppich-Etage habe.

Stimmen von innerhalb des Unternehmens kritisieren aber den enormen Leistungsdruck, den das Ziel, trotz Coronakrise bis Ende 2020 profitabel sein zu wollen, auf die Belegschaft ausübe. Ausserdem hätten Angestellte immer öfters das Gefühl, dass sie sich keine Fehler erlauben dürften, weil sie sonst auch ausgewechselt würden.

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