Die neue Asien-Pazifik-Chefin der Zuger Kryptobank erklärt, warum die Seba Bank in ihrer Asienstrategie auf die beiden Finanzmetropolen Hongkong und Singapur setzt.

China und der asiatisch-pazifische Wirtschaftsraum sind chancenreiche Wachstumsregionen für Finanzinstitute. Was für traditionelle Banken gilt, ist für Krypto-Institute nicht minder interessant. Denn asiatische Staaten gehören teilweise zu den Ländern mit der weltweit höchsten Krypto-Adoption.

So hat die Zuger Kryptobank Seba nicht nur im vergangenen November ein Büro in Hongkong eröffnet, sondern ist im Dezember auch eine Allianz mit dem Hongkonger Blockchain-Unternehmen Hashkey eingegangen. Zudem ernannten die Zuger im Februar Amy Yu zum Chief Executive Officer (CEO) des APAC-Geschäfts, um ihre Wachstumsambitionen in der Region zu unterstreichen.

Reichlich Know-how

Mit mehr als 15 Jahren Erfahrung sowohl im Krypto- als auch im traditionellen Bankgeschäft in Asien bringt die neue APAC-Chefin, die 2018 in den Kryptobereich wechselte, viel Know-how mit. In einem Interview mit der renommierten FT-Publikation «The Banker» gibt die Asiatin nun weitere Einblicke in die Ambitionen von Seba (Artikel kostenpflichtig).

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Amy Yu, (Bild: Linkedin)

«Wir werden uns zunächst auf Singapur und Hongkong konzentrieren, da beide eine gute regulatorische Landschaft mit einer langen Geschichte von Finanzdienstleistungen und Kapitalmärkten haben und internationalen Akteuren gegenüber freundlich eingestellt sind», sagt die Krypto-Expertin, die zuvor unter anderem den Vertrieb in der APAC-Region für eine Tochtergesellschaft der Digital Currency Group leitete.

Institutionelle wollen Sicherheit

Das Wachstum der Niederlassungen in Hongkong und Singapur werde wahrscheinlich Hand in Hand mit diesem regulatorischen Umfeld und den lokalen Lizenzpartnern gehen. Generell sei die Seba Bank als eine der ersten und einzigen voll lizenzierten Kryptobanken gut aufgestellt und als Full-Service-Bank chancenträchtig gerüstet. 

Auf die Frage, ob Kryptoinvestoren nun mehr über das Gegenparteirisiko nachdenken, antwortet die APAC-Chefin. «Ich denke, dass DeFi und seine Börsen weiter wachsen werden, aber ich glaube nicht, dass institutionelle Investoren auf eine zentrale Anlaufstelle verzichten wollen.»

DeFi sei da und werde sich weiterentwickeln, aber ein grosser Teil des Marktes ist ihrer Meinung nach noch nicht bereit dafür. «Stattdessen werden sich institutionelle Anleger an zentrale Anbieter wenden, denen sie vertrauen können», fügt Yu an.

Börsen planen Rückkehr

Vor dem Verbot von Kryptohandel und -mining waren viele Börsen in China angesiedelt, erklärt Yu weiter. Viele Unternehmen seien dann nach Kasachstan und Russland ausgewichen. Einige versuchten ihr Glück in Singapur, und ein Grossteil der in den USA ansässigen Mining-Aktivitäten wurde von Asien aus gesteuert.

«Die Börsen suchen nach einem sicheren Ort, an dem sie lizenziert und reguliert werden können», sagt die Kryptoexpertin weiter. «Da sich die Regeln in Hongkong geändert haben, planen einige Börsen, nach Asien zurückzukehren».

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