Die Nationalbank steht wegen ihrer Investments in Klimasünder in der Kritik. Jetzt rückt sie ein Stück weit von ihrer bisherigen Position ab.

Die Worte von Andréa Mächler dürften Klima-Aktivisten nicht gefallen haben. Letzten November erklärte die Direktorin der Schweizerischen Nationalbank (SNB) zum Thema: «Die Klimarisiken insgesamt, die in der Schweiz die Stabilität der Wirtschaft und des Finanzsystems beeinflussen können, scheinen zurzeit nach unserer Einschätzung mässig zu sein.»

Dies, nachdem die Kritik an den Investments der SNB in die Wertschriften von vermeintlichen Klimasündern laut und lauter geworden ist. Gegenwärtig hält die Notenbank etwa 150 Milliarden Franken in Aktien und verfolgt dabei einen passiven und neutralen Ansatz, investiert also breit in Marktindizes. Die Währungshüterin besitzt Aktien von 6'700 Firmen aus mehr als 40 Ländern.

Notenbank folgt Grossbanken

Zum Zinsentscheid vom Donnerstag kam Präsident Thomas Jordan den Klima-Anliegen nun ein Stück weit entgegen. In seiner Rede vor der Presse erklärte er, die SNB haben eine Anpassung der bereits 2013 bestehenden Ausschlusskriterien beschlossen. So entschied die Notenbank, sämtliche Unternehmen, die primär Kohle abbauen, aus ihren Portfolios auszuschliessen. «In der Schweiz hat sich über die letzten Jahre ein breiter Konsens für den Kohleausstieg herausgebildet», begründete Jordan den Beschluss. Zuvor hatten sich auch schon die hiesigen Grossbanken UBS und CS aus den umweltschädlichsten Investments verabschiedet.

Seit sieben Jahren verzichtet die SNB auf Anlagen von Unternehmen, die gravierende Umweltschäden verursachen, Menschenrechte verletzen oder geächtete Waffen produzieren.

Auswirkungen auf Finanzstabilität testen

Im Bereich Finanzstabilität fokussiert die SNB zudem darauf, die Auswirkungen der Klimarisiken auf die Stabilität des Schweizer Bankensystems zu erfassen. Als Pilotprojekt identifiziert sie gegenwärtig zusammen mit der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) die Risikokonzentrationen der Grossbanken gegenüber Sektoren, die möglichen Auswirkungen von zukünftigen gesetzlichen Anpassungen ausgesetzt sind, so der Notenbank-Präsident.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
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  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
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  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
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  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
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  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
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