Viele Notenbanken forschen an digitalem Zentralbankgeld. Bei den Modellen für Privatkunden rangiert Nigeria laut einer PwC-Studie ganz oben; bei Grosskunden ist Thailand Spitzenreiter. Wo steht die Schweiz? 

Mehr als 80 Prozent der Notenbanken sind an der Einführung einer digitalen Zentralbankwährung (Central Bank Digital Currency, CBDC) interessiert oder haben dies bereits getan.

Zu diesem Schluss kommt der Bericht «Global CBDC Index» der internationalen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC. Erstmals gibt das Beratungsunternehmen auch einen Überblick über Stablecoins ab.

Projekte für Privatkunden

Der «Global CBDC Index» misst den Reifegrad einer Zentralbank bei der Einführung einer eigenen digitalen Währung. Die PwC-Studie stuft Retail- und Wholesale-CBDCs auf einer Skala von 100 ein. Beim Wholesale-Modell sind CBDCs auf Transaktionen zwischen Zentralbanken und Finanzinstituten mit einem Konto bei einer Notenbank beschränkt.

Gut platziert ist dabei die Schweiz, die auf Platz zehn rangiert. Sie hat sich damit im Vergleich zum Vorjahr um zwei Ränge verbessert. An der Spitze dieser Rangliste steht Thailand, gefolgt von Hongkong und Singapur; die Schweiz rangiert hinter Japan und Saudi Arabien.

Projekt Helvetia

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) schloss im Januar 2022 die Phase II des CBDC-Projekts «Helvetia» ab. Diese Phase wurde gemeinsam mit fünf Geschäftsbanken durchgeführt. Untersucht wurde dabei die Abwicklung von Interbank-, geldpolitischen und grenzüberschreitenden Transaktionen auf den Testsystemen von SIX Digital Exchange (SDX), des Schweizer Echtzeit-Bruttoabwicklungssystems SIX Interbank Clearing (SIC) und der Kernbanken-Systeme.

Beim Retail-Modell können Privatpersonen und Unternehmen individuelle Konten bei der Notenbank führen und ihren Zahlungsverkehr darüber abwickeln, ohne dass es einen Finanzintermediär braucht. Das bietet die SNB nicht an.

Höherer Reifegrad

Dem PwC-Bericht zufolge haben die CBDCs für Privatkunden einen höheren Reifegrad erreicht als ihre Pendants für Grosskunden. Das nigerianische Modell «eNaira» beispielsweise erhielt eine Punktzahl von 95 und war damit in der Kategorie für Privatkunden am weitesten entwickelt.

Ebenfalls bemerkenswert in der Retail-Sparte waren die Bahamas, die als erstes Land überhaupt eine digitale Zentralbankwährung einführten – den Sand Dollar. Der jamaikanische Jam-Dex wiederum soll noch in diesem Jahr auf den Markt kommen. Thailand und Hongkong stehen in der Kategorie Grosskunden für ihr gemeinsames mBridge-Projekt für grenzüberschreitende Zahlungen an der Spitze.

An Stabelcoins führt kein Weg mehr vorbei

Angeschaut hat PwC auch die nach Marktkapitalisierung zehn wichtigsten Stablecoins mit Dollar-Bindung. Der Bericht stellte fest, dass Stablecoins zu einem «integralen Bestandteil des Krypto-Ökosystems» geworden sind.

Es sei für jeden Krypto-Fonds oder jeden Institutionellen «unmöglich», «in der Kryptowelt aktiv zu sein, ohne Stablecoins zu verwenden.»

 

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