Ein erfolgreicher CEO bringt neben Empathie eine wichtige Fähigkeit mit sich: Er ist ein guter Kommunikator. Um auch in der Ansprache am Weihnachtsfest oder zum Jahresende so authentisch wie möglich zu sein, ist es wichtig, dass er das Schreiben seiner Rede nicht an den Kommunikationschef delegiert, sondern sie selbst verfasst, findet Brigitte Kaps in ihrem Beitrag für finews.first.


In dieser Rubrik nehmen Autorinnen und Autoren Stellung zu Wirtschafts- und Finanzthemen.


Für CEOs ist diese Rede eine gute Gelegenheit, die Arbeit der Mitarbeitenden zu würdigen und sie für das kommende Jahr zu inspirieren. Die Weihnachtsbotschaft kann grossen Einfluss darauf haben, wie die Beschäftigten ihre Rolle ihre Arbeit und im Unternehmen wahrnehmen.

Wichtig ist in dieser Botschaft: Jede und jeder ist im Unternehmen wichtig. Vom Vorgesetzten bis hin zum Praktikanten. Dabei sollten CEOs die Möglichkeit nutzen, sich im Vorfeld Feedback von Mitarbeitenden einholen, um sicherzustellen, dass die Rede auf deren Anliegen eingeht und sie erreicht. Schliesslich soll die Rede bei den Beschäftigten Wirkung zeigen. Das funktioniert nicht, wenn man deren Sichtweise nicht kennt. Es gilt also auch hier die wichtigste Kommunikationsregel: Kenne und verstehe Dein Publikum.

«Eine denkwürdige Rede muss diese Punkte verbinden»

Wenn ein CEO die «Power» der authentischen Kommunikation nutzt, kann er engere Beziehungen zu seinen Mitarbeitenden aufbauen, die Arbeitsmoral steigern und die Leistung verbessern. Eine denkwürdige Rede muss diese Punkte miteinander verbinden, um Klarheit, Zusammenhalt und Inspiration zu schaffen.

Um den Zusammenhalt zu erhöhen, gilt es, eine klare Struktur zu haben, welche die Hauptpunkte umreisst und mit Beweisen untermauert. Es ist sicherzustellen, dass die Rede leicht zu verstehen ist, indem auf den typischen Manager-Jargon wird und stattdessen eine einfache, verständliche Sprache verwendet wird. CEOs sollten dabei nicht wie in einem Meeting oder an einer Werbeveranstaltung sprechen, sondern zu ihren Mitarbeitern – auf Augenhöhe.

«Von Powerpoint-Präsentationen ist abzuraten»

Um Klarheit und Inspiration zu schaffen, sollten CEOs Beispiele und Geschichten einbauen. So können sie ihre wichtigsten Aussagen besser veranschaulichen und sie für die Zuhörerinnen und Zuhörer nachvollziehbar machen. Und schliesslich sollten Chefs eine optimistische Sprache verwenden, um ihre Mitarbeitenden zu inspirieren. Das bedeutet nicht, dass CEOs schwierige Situationen beschönigen sollten. Aber trotzdem ist es immer besser, das Glas halb voll als halb leer zu sehen.

Wichtig ist jedoch auch die Art und Weise, wie wie ein Unternehmensführer seine Botschaft zum Jahresende präsentiert. Ein dynamischer Vortragsstil, der Körpersprache, Tonfall und Augenkontakt einbezieht, kann helfen, eine tiefere Verbindung zu den Mitarbeitenden herzustellen. Von Powerpoint-Präsentationen ist abzuraten, aber wer sich dennoch für eine solche Präsentationstechnik entscheidet, sollte sie mit Multimedia-Elementen wie Videos, Musik und visuellem Material «veredlen». Wichtig ist auch, den Tonfall und das Tempo zu variieren, um die Zuhörenden während der Rede bei der Stange zu halten.

«Dies erfordert eine angemessene Wortwahl»

In Zeiten politischer Krisen und Kriege kann es für Mitarbeitende in Konfliktgebieten schwierig sein, positiv und motiviert zu sein. Es ist jedoch wichtig, sich daran zu erinnern, dass harte Zeiten nicht von Dauer sind. Dies erfordert ein hohes Mass an Einfühlungsvermögen und Sensibilität. Gerade die Weihnachtszeit und das Jahresende können emotional sehr belastend sein. Sei es durch die persönliche Betroffenheit oder den Verlust von vertrauten, geliebten Menschen. Mit Ermutigung und mentaler Unterstützung können die Mitarbeitenden diese Zeit überstehen und auf der anderen Seite sich nicht alleine gelassen fühlen. Dies erfordert eine angemessene Wortwahl.

Eine denkwürdige Rede zum Jahresende erfordert die Authentizität des CEOs, Einfühlungsvermögen in und Verständnis für das Publikum. Sie sollte nicht ausgelagert werden. CEOs tun daher gut daran, spätestens jetzt in ihrer Agenda etwas Zeit für das Verfassen ihrer Rede einzuplanen. Es ist eine Investition, die sich für alle auszahlen wird.


Brigitte Kaps ist CEO und Gründerin der Firma Rent a PR. Sie verfügt über einen Master of Advanced Studies in Business Communications (HWZ, MAZ & LSE) und ein Studium der Kommunikationswissenschaften der FH Frankfurt am Main. Sie bringt fast 25 Jahre internationale Berufserfahrung in Führungspositionen bei Auslandsbanken (ABN Amro, GE, RBS), davon zehn Jahre im Bereich Corporate Finance / Investmentbanking mit. Bevor sie sich 2015 selbständig machte, leitete sie als Mitglied der Geschäftsleitung die Unternehmenskommunikation der Cembra Money Bank (ehemals GE Money Bank).


Bisherige Texte von: Rudi BogniRolf BanzWerner VogtWalter WittmannAlfred Mettler, Robert HolzachCraig MurrayDavid ZollingerArthur BolligerBeat KappelerChris RoweStefan GerlachMarc Lussy, Nuno FernandesRichard EggerDieter RuloffMarco BargelSteve HankeUrs Schoettli, Maurice PedergnanaStefan Kreuzkamp, Oliver BussmannMichael BenzAlbert Steck, Martin DahindenThomas FedierAlfred MettlerBrigitte Strebel, Mirjam Staub-Bisang, Kim IskyanStephen DoverDenise Kenyon-RouvinezChristian DreyerKinan Khadam-Al-JameRobert HemmiAnton AffentrangerYves Mirabaud, Hans-Martin KrausGérard Guerdat, Mario BassiStephen ThariyanDan SteinbockRino BoriniBert FlossbachMichael HasenstabGuido SchillingWerner E. RutschDorte Bech Vizard, Maya BhandariJean TiroleHans Jakob RothMarco Martinelli, Thomas Sutter, Tom King, Werner PeyerThomas KupferPeter Kurer, Arturo Bris, Frédéric Papp, James Syme, Dennis Larsen, Bernd Kramer, Armin JansNicolas Roth, Hans Ulrich Jost, Patrick Hunger, Fabrizio QuirighettiClaire Shaw, Peter FanconiAlex Wolf, Dan Steinbock, Patrick Scheurle, Sandro Occhilupo, Will Ballard, Nicholas Yeo, Claude-Alain Margelisch, Jean-François Hirschel, Jens Pongratz, Samuel Gerber, Philipp Weckherlin, Anne Richards, Antoni Trenchev, Benoit Barbereau, Pascal R. Bersier, Shaul Lifshitz, Ana Botín, Martin Gilbert, Jesper Koll, Ingo Rauser, Carlo Capaul, Markus Winkler, Thomas Steinemann, Christina Böck, Guillaume Compeyron, Miro Zivkovic, Alexander F. Wagner, Eric Heymann, Christoph Sax, Felix Brem, Jochen Möbert, Jacques-Aurélien Marcireau, Ursula Finsterwald, Michel Longhini, Stefan Blum, Nicolas Ramelet, Søren Bjønness, Gilles Prince, Shanu Hinduja, Salman Ahmed, Peter van der Welle, Ken Orchard, Christian Gast, Jürgen Braunstein, Jeffrey Vögeli, Fiona Frick, Stefan Schneider, Matthias Hunn, Andreas Vetsch, Mark Hawtin, Fabiana Fedeli, Kim Fournais, Carole Millet, Swetha Ramachandran, Thomas Stucki, Neil Shearing, Tom Naratil, Oliver Berger, Robert Sharps, Tobias Müller, Florian Wicki, Jean Keller, Niels Lan Doky, Johnny El Hachem, Judith Basad, Katharina Bart, Thorsten Polleit, Peter Schmid, Karam Hinduja, Zsolt Kohalmi, Raphaël Surber, Santosh Brivio, Mark Urquhart, Olivier Kessler, Bruno Capone, Peter Hody, Agniszka Walorska, Thomas Müller, Ebrahim Attarzadeh, Marcel Hostettler, Hui Zhang, Angela Agostini, Guy de Blonay, Tatjana Greil Castro, Jean-Baptiste Berthon, Dietrich Grönemeyer, Mobeen Tahir, Didier Saint-Georges, Serge Tabachnik, Vega Ibanez, David Folkerts-Landau, Andreas Ita, Michael Welti, Mihkel Vitsur, Roman Balzan, Todd Saligman, Christian Kälin, Stuart Dunbar, Carina Schaurte, Birte Orth-Freese, Gun Woo, Lamara von Albertini, Ramon Vogt, Andrea Hoffmann, Niccolò Garzelli, Darren Williams, Benjamin Böhner, Mike Judith, Jared Cook, Henk Grootveld, Roman Gaus, Nicolas Faller, Anna Stünzi, Thomas Höhne-Sparborth, Fabrizio Pagani, Ralph Ebert, Guy de Blonay, Jan Boudewijns, Sean Hagerty, Alina Donets, Sébastien Galy, Roman von Ah, Fernando Fernández, Georg von Wyss, Stefan Bannwart, Andreas Britt, Frédéric Leroux, Nick Platjouw, Rolando Grandi, Philipp Kaupke, Gérard Piasko, Brad Slingerlend, Dieter Wermuth, Grégoire Bordier, Thomas Signer, Gianluca Gerosa, Michael Bornhäusser, Christine Houston, Manuel Romera Robles, Fabian Käslin, Claudia Kraaz, Marco Huwiler, Lukas Zihlmann, Nadège Lesueur-Pène, Sherif Mamdouh, Harald Preissler, Taimur Hyat, Philipp Cottier, Andreas Herrmann, Camille Vial, Marcus Hüttinger, Ralph Ebert, Serge Beck, Alannah Beer, Stéphane Monier, Ashley Semmens, Lars Jaeger, Shanna Strauss-Frank, Bertrand Binggeli, Marionna Wegenstein, George Muzinich, Jian Shi Cortesi, Razan Nasser, Nicolas Forest, Jörg Rütschi, Reto Jauch, Bernardo Brunschwiler, Charles-Henry Monchau, Nicolas Ramelet, Philip Adler, Ha Duong, Teodoro Cocca, Beat Wittmann, Jan Brzezek, Florin Baeriswyl, Nicolas Mousset, Beat Weiss, Pascal Mischler, Andrew Isbester, Konrad Hummler, Jan Beckers, Martin Velten, Katharine Neiss, Claude Baumann, Daniel Roarty, Kubilaqy Yalcin, Robert Almeida, Karin M. Klossek, Marc Taverner, Charlie T. Munger, Daniel Kobler, Patrick Stauber, Colin Vidal, Anna Rosenberg, Judith Wallenstein, Brigitte Kaps, Adriano Lucatelli, Daniel Goleman, Val Olson, Brice Prunas, und Francesco Magistra.     

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.7%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.58%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.15%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.04%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.53%
pixel